Die ANTIFA – was ist das eigentlich?

ANTIFA

12/11/2025

Bei der Antifa handelt es sich um einen losen Zusammenschluss zahlreicher autonomer Gruppierungen und einzeln auftretenden extrem links orientierten Politaktivisten. Solche gehören auch oft der Zunft der Journalisten und Buchautoren an. Die Antifa hat keine deutlich definierbare Organisationsform. Sie setzt sich aus einer unübersichtlichen Vielzahl eigenständiger Gruppen, mit losem, oder festem gegenseitigen Verbund zusammen, die im Staatsvolk, rechtlich kaum greifbar, wie Quallen im Meer schwimmen.

Die Daseinsberechtigung der Antifa beruht auf dem permanenten Kampf gegen das vermeintlich Böse. Moralisch verwerflich ist dieser Kampf, weil das als böse bezeichnete Weltbild der „Anderen“ in Wahrheit nicht unbedingt böse, sondern eben nur andersartig ist. Zu dieser Erkenntnis sind die Antifa-Aktivisten nicht bereit. Sie brauchen den Kampf, um Beachtung zu finden. Der Kampf gegen das vermeintlich Böse gibt ihnen Gelegenheit zur persönlichen Profilierung. Der Kampf ist ihre Daseinsberechtigung. Würde man das vermeintlich Böse als lediglich andersartig erkennen, dann müsste man dem Kampf entsagen, die Antifa-Bewegung könnte nicht weiter bestehen.

Weil diese Erkenntnis, um des angestrebten Kampfes Willen nicht durchdringen darf, erschafft man sich selbst Feinde mit dem Mittel der Tatsachenverdrehung, Verdächtigung und Lüge. Dabei haben die Antifaschisten keine Skrupel. Ihre Devise ist: falsch oder richtig, egal, Hauptsache es hilft den politischen Gegner auszuschalten.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, soll aber nicht verschwiegen werden, dass auch die rechtsorientierten Gruppierungen oft, leider viel zu oft mit den gleichen Methoden arbeiten wie die Antifa. Die Hasstiraden beider Seiten beherrschen die sozialen Netzwerke. Es wäre an der Zeit dem zermürbenden, kräftezehrenden und unwürdigen Vernichtungskampf zu entsagen und stattdessen anzuerkennen, dass unterschiedliche Ideale in einer Art Waffenstillstand nebeneinander bestehen können.

Diskurs mit dem Gegner

Die bundesdeutsche Gesetzgebung gestattet politisch-ideologisch agierenden Gruppierungen, solange diese wirkungslos bleiben, ein beachtliches Maß an Redefreiheit, doch die sehr wirksamen ungeschriebenen Gesetze der parlamentarischen Herrschaft verhindern den Diskurs mit gegnerischen Argumenten. Den außerparlamentarischen Vertretern extremistischer Positionen ist es unmöglich miteinander zu kommunizieren. Würde sich beispielsweise Frau Dr. Weidel, oder Sahra Wagenknecht mit einer als Rechtextremist gebrandmarkten Person in einem öffentlichen Lokal zum Kaffee zusammensetzen, wäre das für beide unweigerlich das Ende ihrer politischen Karriere.

Mit dem politischen Gegner geredet zu haben, gilt als verwerflich. Wer sich über diesen gesetzlich nicht ausgedrückten Zwang hinwegsetzt, riskiert zunächst die Verfolgung durch seine eigene Fraktion und schließlich auch die gesellschaftliche Ächtung. Gespräche mit dem Gegner werden unsinnigerweise als Zustimmung zu dessen Zielsetzung gewertet. Allein die bloße Anwesenheit an einer politisch motivierten Versammlung, ohne aktiv zu sein, wird als Zustimmung ausgelegt. Dieser obrigkeitlich nicht dargelegte, aber gewollte Zwang führt dazu, dass sich die extremen Positionen immer weiter, sowohl vom Mainstream als auch von ihren extremen Gegenpolen entfernen.

Ich selbst habe mich, notwendigerweise an die geschriebenen Gesetze gehalten, aber nicht an die ungeschriebenen Gesetze. Wenn ich von einer als rechtextremistisch bekannten Gruppe gebeten wurde zu sprechen, dann bin ich auf das Anliegen eingegangen. Es war das Risiko der Gastgeber, von mir nicht das zu hören, was sie erwartet hatten. Gerne hätte ich auch vor links ausgerichtetem Publikum gesprochen, aber das war aussichtslos.

Ich erinnere mich an eine groß angelegte Aktion der Antifa, in den siebziger Jahren in Nürnberg. Mit dieser Aktion wollte man mich symbolisch in einer Art nachgespieltem Prozess verurteilen. Es hat mich natürlich interessiert was dabei vorgetragen werden sollte, also machte ich mich auf den Weg um an diesem „Hoffmann- Prozess“ als Zuhörer teilzunehmen. Ich kam aber nicht weit. Die Polizei hatte mein Vorhaben verhindert. Ich wurde festgenommen und auf die Wache gebracht. Als ich protestierte, sagten die Beamten zu mir, es wäre ihre Pflicht gewesen mich an der Teilnahme zu hindern, denn mein Vorhaben, diese Versammlung zu besuchen, wäre gleichbedeutend mit einem Besuch in einem Löwenkäfig gewesen.

Das unüberbrückbare Spannungsverhältnis zwischen links- und rechtsextremen Positionen hat eine erbitterte Feindschaft erzeugt, die sich auf die gesellschaftliche Entwicklung der deutschen Solidargesellschaft negativ auswirkt. Dabei ist diese Feindschaft geradezu grotesk, weil man bei genauerem Hinsehen erkennen muss, das sich in ideologischer Hinsicht nur geringe Unterschiede zwischen Links und Rechtssozialisten festmachen lassen. Es wäre an der Zeit, der Feindschaft zu entsagen und stattdessen nach den Schnittmengen der beiden unterschiedlich vertretenen Programme zu suchen.

Wer mir etwas dazu schreiben will, gerne unter:

karl-heinz-hoffmann@gmx.com